Tipps für Gesprächsleiter
Tipp 1 – Das Gebet
Da die Bibel nicht nur irgendein Buch ist, sondern von Gott durch seinen Geist inspiriert wurde,
ist es wichtig, vor dem Studium der Bibel, egal ob allein oder mit anderen gemeinsam, um die Hilfe des Heiligen Geistes zu bitten. Bevor wir (Moderator und Gäste) ins Studio gehen, beten wir gemeinsam vor den Aufnahmen.
Tipp 2 – Der Einstieg
Die sogenannten „Einstiegsfragen“ zum „Warmwerden“ nehmen in den meisten Fällen viel Zeit in Anspruch und können leicht dazu führen, dass über alles Mögliche, aber nicht über die Bibel geredet wird. Das ist schade. Deshalb plädiere ich dafür, gleich – selbstverständlich nach einer angemessenen Begrüßungszeit in der Runde – die Bibel aufzuschlagen und einen Text bzw. Textabschnitt miteinander zu lesen.
Tipp 3 – die erste Frage
Die erste Frage eröffnet nach dem Lesen des Bibeltextes das Gespräch. Damit es in Gang kommt, muss eine möglichst offene Frage gestellt werden, die zum Nachdenken anregt und Lust auf das Gespräch macht. Dabei sollte sie aber nicht zu schwer sein, sondern sich durch den Inhalt des gerade Gelesenen relativ leicht beantworten lassen
Tipp 4 – Art der Fragen
Es gibt offene und geschlossene Fragen. Letztere erfragen hauptsächlich Faktenwissen, und diese Fragen beginnen typischerweise mit den Fragewörtern Wer? Was? Wo? Wann? Solche Fragen haben zwar durchaus ihre Berechtigung, führen aber kaum oder nie zu einem anregenden und spannenden Gedankenaustausch. Offene Fragen zielen auf Beweggründe, Entwicklungen, Umstände und Anwendungen ab. Ein wichtiges Fragewort dafür ist „Warum“.
Tipp 5 – Konzept und Zielsetzung
Für die Gesprächsleitung ist es notwendig, ein Konzept zu haben, d.h. das Ziel zu kennen und den Weg dorthin. Es ist vorher zu überlegen, welche Lerninhalte auf jeden Fall im Vordergrund stehen und welche Schwerpunkte gesetzt werden sollten. Dann muss es darum gehen, welches Lernziel für die Gruppe erreicht werden soll. Dies ist nicht als ein fixes Ergebnis zu verstehen, sondern eher als eine Schlussfolgerung, die sich aus dem Gespräch ergeben kann
Tipp 6 – Bibel und nicht Studienheft
So wichtig und wertvoll ein Studienheft zur Bibel auch sein mag (wie es in der Kirche der STA Verwendung findet), es ist nicht die eigentliche Grundlage für das gemeinsame Gespräch. Es muss allen Beteiligten in der Gruppe bewusst sein, dass die Bibel studiert und diskutiert wird und nicht etwa das Studienheft. Letzteres ist lediglich ein Hilfsmittel, durch das ein Thema didaktisch aufbereitet wird, damit es möglichst befriedigend und umfassend behandelt werden kann.
Tipp 7 – praktische Anwendung
Es ist sinnvoll, direkt nachzufragen, was denn mit dieser oder jener Aussage ganz praktisch und konkret gemeint sei. Wir müssen uns immer wieder darauf besinnen, was die Bibel uns in unserem eigenen Leben sagen will, und bei der Antwort auf diese Frage dürfen wir uns nicht in nichtssagenden Allgemeinplätzen verlieren. Es ist der eigentliche Sinn eines Gesprächs über die Bibel, die praktische Bedeutung dessen zu erfassen, was im Bibeltext steht.
Tipp 8 – Umgang mit Vielrednern und schweigenden Beobachtern
Es ist durchaus legitim, Vielredner nicht immer zu Wort kommen zu lassen, dafür aber andere, die nichts oder sehr wenig sagen, aufzufordern, aktiv am Gespräch teilzunehmen. Dies kann vor allem bei jugendlichen Gesprächsteilnehmern notwendig werden, um überhaupt einen Gedankenaustausch zu ermöglichen. Natürlich sollte stets sensibel mit den Teilnehmern in der Gruppe umgegangen werden.
Tipp 9 – Abschluss der Gesprächsrunde
Gegen Ende der Gesprächsrunde ist es hilfreich, das Gespräch mit einem gewissen Fazit abzuschließen. Dies kann eine Zusammenfassung sein, die der Gesprächsleiter vornimmt. Es kann auch eine abschließende Frage sein, die ca. 5 Minuten vor Ablauf der zur Verfügung stehenden Zeit der gesamten Runde gestellt wird, z.B. „Was nehmen wir aus diesem Gespräch für uns persönlich mit?“
Tipp 10 – Dem Heiligen Geist Raum geben
Es gehört zu den Aufgaben des Gesprächsleiters, für eine Atmosphäre zu sorgen, in der der Heilige Geist Raum hat zu wirken. Dazu gehört nicht nur eine grundsätzlich offene und freundliche Haltung, sondern auch eine fröhliche Ernsthaftigkeit (dies muss sich nicht gegenseitig ausschließen), die das gemeinsame Gespräch prägt.